Auf Reisen immer online – so geht’s ohne Roaming-Schock!
Die Packliste ist fertig, der Flug gebucht und die Vorfreude auf das Abenteuer im Ausland steigt. Doch eine Frage bleibt oft im Hinterkopf: Wie bleibe ich unterwegs erreichbar, ohne bei der Rückkehr eine Schock-Rechnung vom Mobilfunkanbieter zu erhalten? Früher war die Antwort einfach und meist teuer. Heute gibt es dank moderner Technologie und neuer Tarife clevere Wege, wie du von fast überall auf der Welt online sein kannst, ohne ein Vermögen auszugeben. Es geht nicht nur darum, Roaming-Gebühren zu vermeiden, sondern auch darum, die Freiheit zu haben, jederzeit auf Karten, Übersetzungen oder die Liebsten zugreifen zu können.
Dieser Guide stellt die drei gängigsten Optionen vor, mit denen du im Ausland mobil online bleibst: das traditionelle Roaming mit dem Heimatvertrag, die moderne, digitale eSIM und die klassische lokale SIM-Karte. Jede dieser Optionen hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, die je nach Reiseziel, Dauer und persönlichem Nutzungsverhalten entscheidend sind. Das Ziel ist es, dir das nötige Wissen an die Hand zu geben, damit du selbst entscheiden kannst, welcher Weg zur digitalen Freiheit für dich der richtige ist und wie du häufige Stolperfallen wie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) meisterst.
Option 1: Roaming mit deinem deutschen Vertrag – Der bequeme, aber teure Weg
Roam like at home in der EU – das ist das Versprechen, das seit 2017 für Reisende innerhalb der Europäischen Union gilt. Diese Regelung hat das Reisen in Länder wie Frankreich, Spanien oder Schweden immens vereinfacht, da die Handynutzung dort genauso viel kostet wie zu Hause. Dies gilt nicht nur für EU-Länder, sondern auch für Norwegen, Großbritannien, Island und Liechtenstein. In diesen Regionen kannst du dein Smartphone für mobiles Surfen, Telefonate und SMS ohne zusätzliche Roaming-Gebühren nutzen, solange du dich an die Fair-Use-Regelung deines Anbieters hältst.
Doch die scheinbare Bequemlichkeit endet abrupt, sobald du die Grenzen dieser Ländergruppe verlässt. Außerhalb der EU fallen die Preise für mobile Daten oft ins Astronomische. Anbieter wie die Telekom bieten hierfür zwar spezielle Auslandspässe an, die unter dem Namen „Travel & Surf“ vermarktet werden. Ein Datenpass, der die mobile Datennutzung überhaupt erst ermöglicht, beginnt beispielsweise bei einem einmaligen Preis von 5,95 €, um mobile Daten nutzen zu können. Für Langzeitreisende oder Personen, die regelmäßig online sein müssen, summieren sich diese Kosten schnell und übersteigen die Preise für lokale Alternativen bei Weitem. Das „Kostenschutzschild“ soll zwar verhindern, dass unerwartete Kosten entstehen, indem es die Datennutzung nur nach aktiver Buchung eines Passes zulässt, aber es ändert nichts daran, dass diese Optionen im Vergleich zu lokalen Lösungen teuer bleiben. Diese Roaming-Option ist damit nur für den absoluten Notfall oder sehr kurze Aufenthalte außerhalb der EU zu empfehlen, da es kaum eine wirtschaftlichere Möglichkeit gibt.
Option 2: Die eSIM – Die smarte, digitale Lösung für den modernen Reisenden
Die eSIM hat sich in den letzten Jahren als Game-Changer für Vielreisende etabliert. Das „e“ steht für „embedded“, also „eingebettet“, was bereits die grundlegende Funktionsweise erklärt: Es handelt sich um eine digitale SIM-Karte, die fest in die Hardware deines Smartphones integriert ist und physische SIM-Fächer überflüssig macht. Statt eine Plastikkarte zu wechseln, lädst du deinen Mobilfunktarif einfach digital herunter und aktivierst ihn per App oder QR-Code. Dieser Prozess dauert nur wenige Minuten und kann bequem von überall auf der Welt durchgeführt werden, idealerweise schon vor der Abreise. Du landest am Flughafen und bist direkt online, ohne erst einen Shop suchen oder eine physische Karte einlegen zu müssen.
Die Vorteile sind unbestreitbar. Der größte Pluspunkt ist der Komfort: Du musst dich nicht mehr mit der lästigen Suche nach einem lokalen SIM-Shop herumschlagen und deine Heim-SIM-Karte muss nicht mehr sicher verwahrt werden. Du kannst mehrere eSIMs auf deinem Gerät speichern und je nach Reiseziel einfach ein- oder ausschalten. Zudem bieten die meisten eSIM-Anbieter die Möglichkeit, einen mobilen Hotspot einzurichten, sodass du dein Internet auch mit anderen Geräten oder Mitreisenden teilen kannst. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Flexibilität: Die Datentarife sind in der Regel Prepaid und erfordern keine Vertragsbindung oder Anschlussgebühren.
Großer eSIM-Anbieter-Vergleich: Airalo vs. Holafly
Der Markt wird von wenigen großen Anbietern dominiert. Die bekanntesten sind Airalo und Holafly, die sich in ihrer Philosophie und ihren Angeboten voneinander unterscheiden. Um die richtige Wahl zu treffen, ist es hilfreich, die beiden im Detail zu vergleichen:
Airalo: Als Marktführer bietet Airalo Datentarife für über 200 Länder weltweit an. Ihr Preismodell ist klar strukturiert und basiert auf festgelegten Datenpaketen (z. B. 1 GB, 3 GB, 5 GB), die je nach Bedarf und Reisedauer gebucht werden können. Die Preise sind in der Regel sehr attraktiv, zum Beispiel ein 10-GB-Paket für Thailand, das 30 Tage gültig ist, für 10,00 EUR. Airalo eignet sich perfekt für Reisende, die ihr Budget kontrollieren möchten und die ihren Datenverbrauch im Blick haben. Der mobile Hotspot ist fast immer nutzbar. Mit dem Code „NEWTOAIRALO15″ bekommt ihr bei Airalo* als Neukunde 15% Rabatt. Wenn ihr Airalo bereits genutzt habt, bekommt ihr mit dem Code „AIRALOESIM10″ als Bestandskunde10% Rabatt bei Airalo*.
Holafly: Holafly hat sich auf unbegrenzte Datentarife spezialisiert, die in den meisten der 175 verfügbaren Länder angeboten werden. Dieses Modell ist ideal für Vielnutzer oder digitale Nomaden, die für die Arbeit oder zum Streamen eine kontinuierliche und sorgenfreie Internetverbindung benötigen. Ein wichtiger Aspekt bei diesen „unbegrenzten“ Tarifen ist jedoch die Fair-Usage-Policy (FUP), die eine Geschwindigkeitsdrosselung nach Erreichen eines bestimmten Datenvolumens vorsehen kann. Die Hotspot-Funktion wird bei Holafly nur in wenigen Ländern unterstützt.
Welcher Anbieter der beste für dich ist, hängt stark von deinem Reiseverhalten ab. Wenn du dein Budget kontrollieren möchtest und dein Datenverbrauch im Vorfeld abschätzbar ist, ist Airalo eine ausgezeichnete Wahl. Solltest du hingegen den Großteil deiner Arbeit online erledigen oder unbegrenztes Streaming genießen wollen, könnte Holafly trotz möglicher Drosselung die bessere Option sein.
E-SIM Anbieter-Vergleich: Airalo vs. Holafly
Merkmal | Airalo | Holafly |
---|---|---|
Preisstruktur | Datentarife (GB-basiert) | Unbegrenzte Datenpläne |
Abdeckung | Über 200 Länder | 175 Länder |
Hotspot | Meistens verfügbar | Nur in ausgewählten Ländern |
Kundenprofil | Budget-Nutzer, die ihren Datenverbrauch im Blick haben | Vielnutzer, die Sorglosigkeit schätzen |
Kundenbewertungen | Sehr gute Bewertungen bei Google und Apple | Sehr gute Bewertungen bei Trustpilot und Google |
Fair Use Policy (FUP) | – | Mögliche Geschwindigkeitsdrosselung |
Option 3: Die lokale SIM-Karte – Der unschlagbare Preis-Leistungs-Sieger
Wenn es um den reinen Preis geht, sind lokale SIM-Karten oft unschlagbar günstig. Dabei handelt es sich um Prepaid-SIMs, die auch die Einheimischen im Reiseland nutzen. Du kannst sie direkt vor Ort kaufen und erhältst für einen Bruchteil des Preises ein Vielfaches an Datenvolumen im Vergleich zu Roaming-Pässen oder sogar eSIMs, insbesondere in günstigen Reiseländern wie Thailand oder Indonesien.
Der Kaufprozess ist jedoch etwas aufwendiger als bei einer eSIM: Du musst physisch einen SIM-Shop aufsuchen und deinen Reisepass zur Registrierung vorlegen. Ein entscheidender Aspekt, den viele Reisende nicht bedenken, ist der erhebliche Preisunterschied zwischen dem Flughafen und einem lokalen Geschäft im Stadtzentrum. Während eine Touristen-SIM am Flughafen überteuert ist, erhältst du dieselbe Leistung oft für einen Bruchteil des Preises, wenn du nur wenige Kilometer weiter in einem kleinen Laden einkaufst. Ein 30-Tage-Tarif in Thailand kann am Flughafen über 30 € kosten, ist aber im 7-Eleven oder einem Mobilfunk-Shop für umgerechnet nur 5,60 € erhältlich.
Für Langzeitreisende, die länger als einen Monat an einem Ort verweilen, bleibt die lokale SIM-Karte die wirtschaftlichste Option. Der Aufwand lohnt sich, denn die Ersparnis kann erheblich sein.
Kostenvergleich: Lokale SIM vs. eSIM in Thailand & Indonesien
Land | Option | Tarif (Beispiel) | Datenvolumen | Gültigkeit | Preis (ca.) |
---|---|---|---|---|---|
Thailand | Lokale SIM | TrueMove H (7-Eleven) | 15 GB/Tag | 30 Tage | 5,60 € |
eSIM | Airalo Maew | 10 GB | 30 Tage | 10 € | |
Indonesien | Lokale SIM | Smartfren | 30 GB | 30 Tage | 3 € |
eSIM | Holafly | Unbegrenzt (FUP) | 1 Tag | 3,79 €/Tag |
Die perfekte Kombination: Dual-SIM für maximale Freiheit
Die beste Lösung für moderne Backpacker, die weder auf Bequemlichkeit noch auf günstige Preise verzichten wollen, ist die Nutzung der Dual-SIM-Funktion deines Smartphones. Dual-SIM bedeutet, dass du zwei SIM-Karten gleichzeitig in einem Gerät verwenden kannst, in der Regel eine physische SIM und eine eSIM, oder bei neueren Modellen sogar zwei eSIMs gleichzeitig. Dies ist der Schlüssel, um die Vorteile der lokalen SIM oder eSIM zu nutzen, ohne die Verbindung zu deiner deutschen Nummer zu verlieren.
Gerät und Einrichtung
Die meisten neueren Smartphones sind Dual-SIM-fähig, darunter iPhones ab dem Modell 11 (mit physischer SIM + eSIM) und ab dem iPhone 13 sogar mit zwei eSIMs. Bei Android-Geräten unterstützen viele Modelle der Samsung Galaxy-Serie (S20 und neuer), die Google Pixel-Reihe (ab Pixel 7 sogar mit zwei aktiven eSIMs) und andere Hersteller wie Motorola und OnePlus diese Funktion ebenfalls. Es ist ratsam, vorab die Kompatibilität deines Geräts zu überprüfen, auch wenn die meisten modernen Smartphones dies unterstützen.
Die Einrichtung ist intuitiv. Im Menü „Einstellungen“ deines Smartphones kannst du für jede SIM-Karte einen Namen (ein „Etikett“) festlegen, beispielsweise „Privat“ für deine deutsche Nummer und „Reise“ für die lokale SIM. So siehst du bei jedem Anruf oder jeder Nachricht, welche Nummer verwendet wird. Der entscheidende Schritt ist, deine deutsche SIM-Karte für Anrufe und SMS zu aktivieren, aber das Datenroaming auszuschalten, um Kosten zu vermeiden. Für die mobilen Daten wählst du stattdessen die lokale SIM-Karte oder die neue eSIM aus. Auf diese Weise bleibst du unter deiner bekannten Nummer erreichbar, während du das günstige Datenvolumen vor Ort nutzt.
Diese Hybrid-Lösung bietet dir das Beste aus allen Welten: Du kannst jederzeit angerufen werden und wichtige SMS erhalten, ohne teure Roaming-Gebühren für das mobile Internet zu zahlen.
Zwei häufige Probleme clever lösen
Reisende stehen oft vor zwei spezifischen Problemen, die sich durch die Wahl der richtigen Konnektivitätsstrategie einfach lösen lassen.
1. WhatsApp ohne deutsche SIM?
WhatsApp funktioniert auch ohne aktive SIM-Karte problemlos, solange dein Smartphone eine Internetverbindung hat. Die App ist nicht an die aktive SIM gebunden, sondern an die Telefonnummer, mit der du dich ursprünglich registriert hast. Das bedeutet, du kannst deine deutsche SIM-Karte sicher verstauen und trotzdem über deine gewohnte WhatsApp-Nummer chatten und telefonieren, solange du mit dem WLAN oder einer lokalen SIM/eSIM verbunden bist. Die Rufnummer deines deutschen Vertrags ist für die Nutzung von WhatsApp im Ausland daher zweitrangig, solange du nicht die App neu installieren musst.
2. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) im Ausland
Das größte Problem für Reisende ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA), die oft per SMS an die hinterlegte Telefonnummer gesendet wird. Ob beim Online-Banking für eine TAN-Bestätigung oder beim Einloggen in andere Konten – ohne den SMS-Code ist man oft ausgesperrt. Das Problem ist, dass man den Code nicht empfangen kann, wenn die deutsche SIM-Karte aus dem Handy genommen oder das Roaming komplett deaktiviert wurde.
Hier kommen mehrere Lösungen ins Spiel, die von der vorherigen Planung abhängen:
Der Dual-SIM-Hybrid-Ansatz: Dies ist die einfachste und praktikabelste Lösung. Wie im vorherigen Abschnitt beschrieben, lässt du deine deutsche SIM-Karte (entweder als physische Karte oder als eSIM) im Handy aktiv, aber ohne Datenroaming. Das Empfangen von SMS ist in der Regel auch im Ausland kostenlos oder kostet nur wenige Cent, selbst außerhalb der EU. So kannst du jederzeit TANs und andere Verifizierungscodes per SMS empfangen, ohne das teure Roaming-Internet nutzen zu müssen.
Authenticator-Apps: Eine sicherere und von der Mobilfunkverbindung unabhängige Alternative sind Authenticator-Apps wie Google Authenticator oder Microsoft Authenticator. Diese Apps generieren die erforderlichen Codes offline und sind damit nicht auf SMS-Empfang angewiesen. Es ist ratsam, wichtige Konten, die dies unterstützen (wie Google, Amazon oder diverse Social-Media-Plattformen), vor der Abreise von der SMS-Authentifizierung auf eine Authenticator-App umzustellen. Diese Methode gilt als die sicherste 2FA-Option, da sie nicht anfällig für SIM-Karten-Klonen ist.
Unabhängige TAN-Verfahren: Viele deutsche Banken bieten bereits sichere und vom Smartphone unabhängige TAN-Verfahren an. Verfahren wie ChipTAN oder photoTAN nutzen einen speziellen TAN-Generator, der unabhängig vom Mobilfunknetz Codes generiert. Wer viel reist, sollte in Betracht ziehen, sein Online-Banking auf ein solches Verfahren umzustellen, um sich von der Abhängigkeit einer Mobilfunknummer zu befreien.
Fazit: Die beste Wahl für deine Reise
Die Frage nach der besten SIM-Karte im Ausland lässt sich nicht pauschal beantworten, denn die beste Wahl hängt stark von deinem individuellen Reisestil ab. Das Ziel dieses Guides war es, dir alle Optionen transparent aufzuzeigen, damit du die fundierteste Entscheidung treffen kannst.
Für Kurzreisende und Wochenendtrips: Die eSIM ist der unbestrittene Goldstandard für Komfort und Schnelligkeit. Du kannst dein Datenpaket vor der Abreise buchen, bist sofort nach der Landung online und sparst dir jeglichen Aufwand vor Ort.
Für Langzeitreisende und Budget-Backpacker: Die lokale SIM-Karte ist, wenn im Stadtzentrum gekauft, der absolute Preis-Leistungs-Sieger. Die Ersparnis kann erheblich sein und der anfängliche Aufwand zahlt sich schnell aus.
Für den modernen Backpacker mit Smartphone: Die Dual-SIM-Hybridlösung ist die optimale Kombination. Du nutzt eine lokale SIM oder eSIM für günstige Daten und lässt deine deutsche SIM-Karte im Gerät, um unter deiner Heimatnummer erreichbar zu bleiben und jederzeit wichtige Verifizierungen zu erhalten.
Letztendlich gibt es für jeden Reisenden eine Lösung, die das Internet im Ausland einfach und bezahlbar macht. Mit diesen Informationen im Gepäck kannst du die Suche nach der perfekten Verbindung hinter dir lassen und dich ganz auf das konzentrieren, was wirklich zählt: dein Abenteuer in der Welt.
Die 3 Optionen im direkten Vergleich
Option | Kosten | Komfort | Flexibilität | Empfohlener Reisetyp |
---|---|---|---|---|
Roaming mit Heimvertrag | Sehr hoch außerhalb der EU | Maximal | Gering | Notfälle, Reisen innerhalb der EU |
eSIM | Günstiger als Roaming, teurer als lokale SIM | Sehr hoch (sofort online) | Hoch (mehrere Profile) | Kurzreisen, Digital Nomads |
Lokale SIM-Karte | Sehr niedrig (absoluter Preis-Sieger) | Gering (muss vor Ort gekauft werden) | Mittel (nur eine Karte nutzbar) | Langzeitreisende, Budget-Reisende |