Nicaragua Backpacking in nur 4 Tagen

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  • Beitrags-Kategorie:Zentralamerika
  • Lesedauer:12 Minuten zum Lesen

💡 INFOS

  • Jahr: 2024
  • Dauer: 4 Tage
  • Reisezeitraum: Oktober
  • Budget: ca. 30 Euro exkl. Flügen und Unterkünften
  • Reiseroute: Managua – Ometepe – San Juan del Sur – Beña Blanca

💡 Tipps

Obwohl wir in Nicaragua leider keine Highlights erlebt haben, die uns besonders in Erinnerung geblieben sind, gibt es doch einen Tipp, den wir weitergeben möchten: Plant ihr eure Reise in Managua zu beginnen und auch dorthin zurückzukehren, ist ein Mietwagen eine gute Wahl. Er bietet die Flexibilität, die das Land unserer Meinung nach erfordert, um seine Schönheit zu entdecken. Für uns war das leider nicht möglich, da wir am Ende unserer Reise die Grenze nach Costa Rica überquerten und keine Autovermietung den Wagen dort zurücknehmen wollte.

 

Nicaragua Backpacking Tour – Start in Managua

Unsere Mittelamerika Rundreise begann mit unserer 7-tägigen Guatemala Individualreise, von wo aus wir mit dem Flugzeug weiter nach Nicaragua reisten. Die Busfahrt hätte 17 Stunden gedauert und da wir nicht so viel Zeit hatten, nahmen wir den schnelleren Weg. Und ehrlich gesagt wären 17h auch ganz schön heftig gewesen ^^.

Von Managua haben wir nicht viel gesehen, außer den Flughafen. Wenn ihr auch dort ankommt, wollen wir euch schon mal vorwarnen: Bevor wir unsere Nicaragua Backpacking Tour starten konnten, wurden bei der Einreise 10 Dollar Gebühren fällig, die ihr in BAR dabei haben solltet. Es gibt keinen ATM, an dem ihr vorher noch was abheben könnt. Wenn ihr keine 10 Dollar habt, dann müsst ihr ein wenig herum diskutieren, bis irgendwann wie aus Zauberhand dann doch ein Kartenlesegerät auftaucht.

Wir dachten, dass man vom Flughafen leichte Möglichkeiten hat, nach Granada oder Ometepe weiterzufahren, aber da war bis auf ein paar Taxis nichts. Man hätte sich zur nächsten öffentlichen Bus Station fahren lassen können, aber wir waren schon den ganzen Tag auf den Beinen, weshalb wir uns das nicht antun wollten. Also hatten wir zwei Möglichkeiten mit dem Taxi:

  • Granada für 2000 Córdoba (= 50 Euro) 
  • San Jorge, von wo aus die Fähre nach Ometepe geht, für 3000 Córdoba (= 75 Euro)

Natürlich konnte man auch alles in Dollar zahlen.

Wir dachten zuerst, es gäbe eine Fähre von Granada nach Ometepe, aber dem war leider nicht so, weil der Wasserstand auf dem See zu gering war. Man musste bis nach San Jorge fahren. Nachdem wir in Guatemala schon eine wunderschöne Kolonialstadt sahen, haben wir Granada ausgelassen. Da es aber ein richtig schönes Städtchen sein soll, würden wir empfehlen, es anzuschauen, sofern man die Zeit dazu hat. Wir fuhren in knapp 1,5h nach San Jorge weiter. 

Weiterreise nach Ometepe über den Nicaraguasee

Am Hafen in San Jorge muss man pro Person 1 Dollar Tourist Fee zahlen. Die Fähre nach Moyogalpa war mit nur 50 Córdoba (1,30 Euro) sehr günstig. Nach einer kurzen Wartezeit ging es auch schon los und innerhalb einer Stunde waren wir drüben. Auf dem Nicaragua See war es ziemlich stürmisch und blöderweise kamen wir noch in einen Regenschauer hinein. Unsere Backpacks lagen auf dem Boden und leider kam das Wasser auch in die Kabine, sodass diese dann etwas durchnässt waren. Das war aber auch mal ein kleines Erlebnis :). Wer Seekrank ist, sollte da aber lieber Reisetabletten parat haben.

Moyogalpa war nur einer von zwei Häfen, die von San Jorge aus angefahren werden. Alternativ hätten wir auch nach San Jose fahren können, was etwas südlicher auf Ometepe liegt. Wir empfehlen aber nicht dorthin zu fahren, es sei denn, ihr wollt es ruhig haben. Für unseren Geschmack war da schon sehr wenig los und uns wurde am Hafen auch empfohlen nach Moyogalpa zu fahren.

Wir waren etwas genervt als wir ankamen, da war schon ziemlich übermüdet waren und von jeder Seite angeredet worden sind, ob wir eine Tour buchen wollen oder ein Taxi brauchen etc. Mit einem einfachen „nein“ gaben sie sich nicht zufrieden, da half bloß ignorieren.

Ihr könnt übrigens auch nach Ometepe fliegen, es gibt einen Flughafen, der temporär betrieben wird, wo dann auch kurz die Straße gesperrt wird, sodass der Flieger landen kann. Genauer haben wir es nicht recherchiert, aber wir nehmen an, dass die Flugzeuge von Managua aus starten.

Unsere Unterkunft Hospedaje Soma* war selbst mit Backpack noch super zu Fuß erreichbar, nah an der Stadt aber trotzdem etwas außerhalb und wirklich sehr zu empfehlen. Die Unterkunft hatte ein kleines gemütliches Restaurant und eine kleine Bar dabei. Die Preise sind aber etwas höher als außerhalb. Die Zimmer und die Anlage waren sehr sauber.

Ihr solltet euch in Moyogalpa Bargeld abheben, denn auf der restlichen Insel sieht es mit Geldautomaten ziemlich mau aus und mit Karte könnt ihr dort fast nirgendwo zahlen! Wir haben einen einzigen ATM außerhalb der Stadt in Playa Santo Domingo gefunden, der aber katastrophal funktionierte. Nach einer guten Viertel Stunde haben wir das Ding endlich zum Laufen gebracht, aber da konnte man maximal 500 Córdoba (=20 Dollar) abheben und musste dann noch 180 Córdoba (5 Dollar) Gebühren zahlen, was wirklich unverschämt war.

Nicaragua Backpacking - San Jorge
Warten auf die Fähre
Nicaragua Backpacking - Faehre Ometepe
Überfahrt nach Ometepe auf dem Nicaragua See

Motorradtour durch Ometepe

Für den nächsten Tag unserer Nicaragua Backpacking Tour mieteten wir uns von der Unterkunft zwei Motorbikes. Einer hatte für 24h 18 Dollar gekostet, also nicht gerade ein Schnäppchen, aber für die Insel ein normaler Preis. Ihr braucht einen Führerschein (muss nicht international sein), sonst gibt´s kein Bike.

Wir wurden gleich am Anfang von der Polizei an einem Checkpoint in der Nähe des Flughafens rausgezogen, die die Fahrzeugpapiere sehen wollten (Führerschein komischerweise nicht), durften dann aber auch gleich wieder weiterdüsen.

Nicaragua Backpacking - Ometepe Vulkan
Nicaragua Backpacking - Vulkan Concepción auf Ometepe
Ometepe hat zwei Vulkane, einer im Norden und einer im Süden, durch die die Insel wie eine Acht erscheint. Wichtig zu wissen ist, dass man mit einem Scooter nur schwer die ganze Acht entlangfahren kann, da die Straßen teilweise sehr bescheiden sind. Man kann sich aber auch ein Quad mieten, womit das bestimmt besser möglich ist. Im Klartext heißt das: Gute Straßen habt ihr nur von Moyogalpa über die Südhälfte bis Merida. Wir waren allerdings nicht auf der nördlichen Seite der Südhälfte, darum können wir nicht sagen, wie weit die Straßen da noch in Ordnung waren. Insgesamt ist alles außerhalb von Moyogalpa sehr ländlich. Wir fanden den Ort Playa Santa Cruz ziemlich cool, hier gibt es Hostels, Souvenirshops und hat ein wenig Strandfeeling, wo man gut baden gehen kann. Ebenso schön war Santo Domingo, wo man ein paar Restaurants zur Auswahl hat mit schönem Blick aufs Wasser. Wir hatten leider das Pech, dass das Wetter sehr unbeständig war. Es regnete viel und dann kam auch noch ein Sturm dazu. Der Vorteil war, dass die Temperaturen dadurch sehr angenehm waren.
Nicaragua Backpacking - Playa Santa Cruz Ometepe
Straße von Playa Santa Cruz
Nicaragua Backpacking - Bikes auf Ometepe
Unsere Bikes auf Ometepe

Nichts desto trotz entschlossen wir uns bereits nach 2 Tagen weiterzureisen, da neben dem Wetter dann auch in einer Nacht Strom und Internet ausgefallen und bis mindestens am Mittag, als wir abgereist sind, nicht mehr gingen. Laut den Unterkunftsbesitzern wurde an dem Tag unserer Abreise auch schon das Trinkwasser knapp und sie haben uns in der Entscheidung eher bestärkt und extra noch mit anderen Einwohnern telefoniert, um für uns herauszufinden, ob die Fähren trotz dem Sturm fahren (was sie zum Glück getan haben). Man hätte sicherlich noch einen Tag mit kleinen Aktivitäten füllen können, z.B. Kajak fahren oder eine Vulkanwanderung, aber bei dem Wetter war das nicht machbar. 

Nicaragua Backpacking - Restaurant am See
Restaurant am Nicaraguasee
Nicaragua Backpacking - Schöner Spot am Playa Santa Cruz
Schöner Spot am Playa Santa Cruz

Zu Ometepe müssen leider wir sagen: Der Hype darum ist viel zu groß als das was dort geboten wird. Vielleicht war das Wetter mit schuld, aber wir hätten uns durch das, was wir auf diversen Backpacking Reiseblogs gelesen hatten, einfach mehr erwartet – und noch dazu war es wirklich nicht sonderlich günstig, sondern eher zu teuer. Aber das liegt vermutlich daran, dass Ometepe in Nicaragua eine Touristengegend ist.

Unsere Nicaragua Backpacking Tour ging weiter nach San Juan del Sur, wo wir auf besseres Wetter hofften und das erste Mal seit unserer Mittelamerika Reise ins Meer springen wollten.

Nicaragua Backpacking nach San Juan del Sur

In San Jorge angekommen, nahmen wir uns ein Taxi nach Rivas, weil wir von dort aus mit dem öffentlichen Bus weiterfahren wollten. Da wir es uns mit zwei anderen geteilt haben, hatte es bloß 50 Córdoba ( =1,30 Euro) p. P. gekostet.

Man sollte wissen, dass am Sonntag nur sporadisch Busse nach San Juan del Sur fahren, oder aber auch gar nicht. So richtig rausgefunden haben wir es nicht, woran das festgemacht wird. Vermutlich, wenn der Bus voll ist. Uns wurde nahegelegt, ein shared Taxi zu nehmen, was letztendlich dann ein private Taxi war, weil keiner mehr zustieg. Das Auto sah nicht gerade vertrauenserweckend aus und wirklich wohl war uns da nicht, aber wir sind trotzdem wohlbehalten am Ziel angekommen. Für die Fahrt zahlten wir 700 Córdoba (=18,30 Euro).

Endlich waren wir also da, der Ort, von dem jeder Reiseblog so geschwärmt hat, aber als wir am Strand ankamen wurden wir sehr enttäuscht: Die Preise waren nicht so günstig wie erwartet. Man muss auch aufpassen, weil die Steuer im Preis noch nicht mit eingerechnet ist. Unser eigentlicher Plan, am Strand was zu essen, hatte sich damit erledigt und wir tranken nur zwei Bier für 187 Córdoba (=4,65 Euro). Baden konnten wir leider auch nicht, weil das Meer und der Strand nicht wirklich einladend aussahen. Vielleicht lag es an der Jahreszeit in der wir dort waren, falls ihr andere Erfahrungen gemacht habt, schreibt es gerne in die Kommentare.

Wir suchten uns dann was günstigeres zu Speisen und fanden in der Stadt einen kleinen Streetfood Court, wo ein Empanadas mit Krautsalat 40 Córdoba (=1 Euro) kosteten. Gleich gegenüber vom Strand gab es auch noch einen Laden, der Buffet hatte, wo man sich drei Zutaten aussuchen kann für 100 Córdoba (=2,60 Euro) mit Wasser inklusive. Bei diesen Preisen kann man dann echt nix sagen.

Was man dem kleinen Surfer Örtchen in Nicaragua zu Gute heißen muss: Die Sonnenuntergänge sind wunderschön! Wir kauften uns an den Abenden immer einen Sundowner, was zum Snacken und saßen uns ans Meer, wo man einen perfekten Blick darauf hat.

Nicaragua Backpacking - San Juan del Sur Strand
San Juan del Sur Strand
Nicaragua Backpacking - Essen im Comedor Clementina
Essen im Comedor Clementina

Schildkrötenbesichtigung im Naturschutzgebiet

Am nächsten Tag wollten wir Schildkröten beobachten, wie sie zum Eierlegen an den Strand kommen. Das hat der Besitzer unserer Unterkunft im Tapi House für uns und zwei anderen Gästen privat organisiert. Es wurde sonst nirgendwo Werbung dafür gemacht, was wir schon etwas komisch fanden, denn im Internet haben wir viel darüber gelesen. Man kommt dort nur sehr schwer hin, da die Straßen in einem katastrophalen Zustand sind. Wir würden euch also nicht empfehlen auf eigene Faust dort hin zu fahren, vor allem, wenn man Nachts wieder zurückfahren muss. Der Taxifahrer fuhr uns zum Refugio de Vida Silvestre La Flor. Dort wurde uns gesagt, dass wir zu spät dran wären (wir waren um 18 Uhr da) und man uns nicht garantieren kann, dass wir noch Schildkröten sehen, aber den Eintritt von 5 $ müssen wir trotzdem zahlen. Natürlich haben wir es gezahlt, und unser Taxifahrer war so nett und kam auch mit (der musste nichts zahlen). Aber wir hatten eher das Gefühl, als ob die uns dort gar nicht da haben wollten. Wir mussten unsere Lampen an den Handys mit roter Folie abkleben, sodass die Schildkröten nicht mit normalem Licht gestört werden und uns wurde gesagt, dass wir nicht zu weit in den Norden / Süden laufen sollen, weil da die Polizei ist, um auf Eierdiebe aufzupassen. Die reagieren da wohl sehr empfindlich, wenn man sich ihnen zu sehr nähert. Also liefen wir den Playa la Flor entlang und unser Taxifahrer hat dann tatsächlich zwei Schildkröten entdeckt, die wir mit unserem Holzauge niemals im Dunkeln gesehen hätten. Es war trotzdem alles sehr sehr komisch, denn die „Polizisten“ sind ebenfalls die ganze Zeit den Strand abgelaufen und haben normales Licht verwendet. Wir möchten denen dort nichts unterstellen, aber wir haben im Internet darüber gelesen, dass das Land nunmal korrupt ist und Schildkröteneier viel Geld bringen. Den Rest dürft ihr euch selbst denken. Nichts desto trotz war es richtig toll, die Tiere dort zu beobachten.
Nicaragua Backpacking - Sonnenuntergang San Juan del Sur
Sonnenuntergang San Juan del Sur
Nicaragua Backpacking - Schildkröte
Schildkröte am Playa la Flor

San Juan del Sur hat uns leider nicht so gut gefallen. Abends war es uns als Frauen nicht so ganz wohl, wir wurden zum Teil von Männern komisch angesprochen und haben uns auch nicht großartig draußen aufhalten wollen nachdem es dunkel wurde. Tagsüber war wenig los, aber auch das kann an der Saison liegen, in der wir in Nicaragua waren. Wir entschlossen uns nach zwei Enttäuschungen in 4 Tagen frühzeitig nach Costa Rica weiterzureisen – dort dann mit Mietwagen, da man da einfach viel flexibler ist und nicht grade viel teuerer wegkommt, als wenn man ständig auf Transfers und Taxis angewiesen ist.

Weiterreise an die Grenzstadt zu Costa Rica

Wir fuhren mit dem Taxi zur Grenze Beña Blanca und hatten bei der Ausreise auch wieder Probleme: Vor der Ausreise muss man bereits pro Person 1$ in Bar bezahlen und dann drinnen nochmal 3$ in BAR. Wenn ihr nur Córdoba habt, habt ihr Pech gehabt und ihr müsst schauen, dass ihr das Geld irgendwo in Dollars wechseln lasst. Sonst darf man nicht ausreisen. Wir fanden das richtig unverschämt und Tanja hatte nur durch Glück draußen jemanden gefunden, der uns das Geld wechselt. Aber am Ende haben wir es dann doch endlich geschafft!

Fazit Nicaragua Backpacking

Nicaragua: Am Anfang unserer Mittelamerika Reise dachten wir, dass wir uns in Nicaragua am längsten aufhalten werden, aber es kam genau anders herum: Wir haben uns in nur 4 Tagen zumindest einen kleinen Eindruck machen können und sind uns einig, dass wir es im Vergleich zu unserer Guatemala Individualreise in 7 Tagen und Costa Rica Mietwagenrundreise vom Land selbst und von den Leuten nicht so schön fanden.